Aus den verschiedensten Gründen kann sich herausstellen, dass ein Studium doch nicht das Richtige ist. In diesen Fällen kann die berufliche Ausbildung eine gute Alternative darstellen. Sie bietet ehemals Studierenden viele Chancen und Möglichkeiten:
Ein großer Vorteil der dualen Berufsausbildung ist der hohe Anteil an Praxis: Ca. zwei Drittel der Ausbildungszeit ist der Auszubildende im Unternehmen. Ergänzt wird die Ausbildung durch die Vermittlung fachlicher und allgemein bildender Inhalte an den berufsbildenden Schulen. Von Beginn der Ausbildung an wird vom Ausbildungsbetrieb eine monatliche Ausbildungsvergütung gezahlt.
Als Studienabbrecher/-in können Sie Ihre Ausbildung, egal ob kaufmännisch oder industriell-technisch, von Beginn an um ein Jahr verkürzen. Voraussetzung dafür sind das Abitur oder die Fachhochschulreife sowie das Einvernehmen des zukünftigen Ausbildungsbetriebs. Bei guten Leistungen kann die Abschlussprüfung ein halbes Jahr früher abgelegt werden, so dass sich die Ausbildungszeit sogar noch einmal um ein weiteres halbes Jahr verkürzt.
Informationen zu Ausbildungsberufen finden Sie auf den Internetseiten Berufenet der Bundesagentur für Arbeit, die auch für Gespräche zur Berufsberatung zur Verfügung steht. Sollten Sie Fragen zu konkreten Ausbildungsberufen haben, können Sie sich gern an unsere Ausbildungsberater wenden.
Wenn Sie sich für eine Ausbildung entschieden haben, finden Sie freie Ausbildungsplätze in der Lehrstellenbörse der IHK Hannover. Viele Unternehmen haben besonderes Interesse an Studienabbrecher/-innen und manche von ihnen vermerken dies bereits bei ihrer Ausschreibung des freien Ausbildungsplatzes.
Wenn das Hochschulstudium für Sie beispielsweise zu theorielastig ist, trotzdem aber ein akademischer Abschluss angestrebt wird, könnte auch ein duales Studium interessant sein. Während die dual Studierenden innerhalb der Theoriephasen ein Studium an einer Berufsakademie oder Hochschule absolvieren, können sie in den Praxisphasen ihr erlangtes Wissen im Unternehmen gleich anwenden. Nach freien Plätzen können Sie in der Lehrstellenbörse der IHK Hannover recherchieren. Weitere Informationen zum dualen Studium finden Sie auf den Internetseiten „ausbildungplus“ des Bundesinstituts für Berufsbildung.
Im Handelsbereich könnte das Abiturientenmodell Fachwirt/-in für Vertrieb im Einzelhandel bzw. Handelsfachwirt/-in eine geeignete Alternative darstellen. In diesem Modell legt der/die Teilnehmer/-in bei entsprechenden Leistungen nach 18 Monaten die Externenprüfung zum/zur Kaufmann/-frau im Einzelhandel ab, an die direkt die Fortbildung zum/zur Fachwirt/-in für Vertrieb im Einzelhandel bzw. Handelsfachwirt/-in angeschlossen wird. Aus- und Fortbildungsabschluss werden in drei Jahren erworben.
Im technischen Bereich bietet die IHK Hannover zwei Fortbildungsabschlüsse an, für die besondere Zulassungsvoraussetzungen für ehemals Studierende gelten. Dabei handelt es sich um den/die Industrietechniker/-in Maschinenbau (IHK) sowie den/die Industrietechniker/-in Elektrotechnik (IHK). Das Besondere: Zur Prüfung im ersten Prüfungsteil „Fachrichtungsübergreifende Qualifikationen“ werden ehemals Studierende zugelassen, die den Erwerb von mindestens 60 ECTS-Punkten in einem Hochschulstudium mit technischem Schwerpunkt und eine mindestens zweijährige Berufspraxis vorweisen können. Entsprechende Lehrgänge bietet die Technische Akademie Hameln an.
Region Hannover: "Umsteigen statt Aussteigen"
Das Projekt der Region Hannover, bei dem unter anderem die IHK Hannover Projektpartner ist, soll Unternehmen und StudienUmsteigerInnen zusammenführen. Wenn Sie Zweifel an Ihrem Studium bzw. Ihrem weiteren beruflichen Werdegang haben und sich vorstellen können, eine duale Berufsausbildung in einem Betrieb aufzunehmen, gehören Sie zur Zielgruppe und können die Beratung "Umsteigen statt Aussteigen" in Anspruch nehmen. Zwischenzeitlich ist das Projekt auch auf die Landkreise Hildsheim, Nienburg und Schaumburg ausgeweitet worden.
Region Hannover: Runder Tisch Studienabbruch
Die Agentur für Arbeit Hannover hat zusammen mit der IHK Hannover, regionalen staatlichen Hochschulen und anderen Institutionen im Rahmen des Runden Tischs Studienabbruch einen Flyer "Weiterstudieren?" erstellt. Wenn Sie als Studierender Orientierungshilfe, Entscheidungshilfe oder Realisierungshilfe benötigen, ob Sie aussteigen, umsteigen oder weitermachen sollen, finden Sie in dem Flyer die entsprechenden Ansprechpartner. Außerdem bietet die Arbeitsagentur Hannover in Kooperation mit verschiedenen Institutionen Veranstaltungen für Studienabbrecher/innen an wie z. B. jeden Donnerstag von 12 bis 14 Uhr zusammen mit "Umsteigen statt Aussteigen" und dem Jobcenter Hannover eine offene Sprechstunde bei Zweifeln im Studium.
Region Göttingen: "Neustart voraus!"
Die Initiative der Agentur für Arbeit Göttingen, der Geschäftsstelle Göttingen der IHK Hannover, der Universität Göttingen und anderer Akteure bietet Studienabbrechern/-innen Unterstützung zu Themen wie Neuorientierung, Identifizierung von Berufsfeldern nach Interesse und Fähigkeiten, Vermittlung von passenden Stellenangeboten für Ausbildung und duales Studium, Beratung zu Studienalternativen, Entwicklung von Bewerbungsstrategien, Beratung zu Überbrückungsmöglichkeiten (Arbeit, Job, Praktikum, Freiwilligendienste).
Region Hildesheim: „Zweifel am Studium? Hilfe zur Neuorientierung“
Die Agentur für Arbeit Hildesheim hat zusammen mit der Geschäftsstelle Hildesheim der IHK Hannover, regionalen Hochschulen und anderen Institutionen einen Flyer „Zweifel am Studium? Hilfe zur Neuorientierung“ erstellt. Wenn Sie als Studierender Unterstützung bei einer beruflichen Neuorientierung, beim Wechsel des Studienfachs, -gangs oder der Hochschule benötigen, Alternativen zum Studium suchen oder Fragen zu finanziellen Aspekten haben, finden Sie in dem Flyer die entsprechenden Ansprechpartner.
Bei Fragen zur Ausbildung stehen Ihnen unsere Ausbildungsberater als Ansprechpartner zur Verfügung.