In der Corona-Krise haben die Ausbildungsbetriebe im Bereich der IHK Hannover ihre betriebliche Ausbildung unter teilweise extremen Rahmenbedingungen in weitem Umfang aufrecht erhalten. Rund drei Viertel der Betriebe führten die Ausbildung in den letzten Monaten normal weiter, dazu nutzte ein Drittel der Unternehmen auch in der Ausbildung verstärkt mobiles Arbeiten, so das Ergebnis einer aktuellen Umfrage der IHK Hannover bei 440 ausbildendenden Unternehmen. Trotz behördlich angeordneter Schließungen im Lockdown und teilweise existenzieller Unsicherheit in vielen Branchen sind in nur drei Prozent der Betriebe auch Auszubildende in Kurzarbeit gegangen, insbesondere im Hotel- und Gastgewerbe. Bei deutlich unter 1 Prozent der Unternehmen mussten Ausbildungsverträge coronabedingt in den letzten Monaten aufgelöst werden.
„Unser Ziel ist es, dem Nachwuchs im letzten Ausbildungsjahr auch im Corona-Jahr 2020 einen regulären Berufsabschluss im Sommer zu ermöglichen und da sind wir jetzt auf der Zielgeraden“, sagt Dr. Horst Schrage, Hauptgeschäftsführer der IHK Hannover. In den letzten Tagen haben im IHK-Bezirk rund 8.000 Auszubildende in 185 Ausbildungsberufen und aus 6.000 Betrieben ihre schriftlichen Abschlussprüfungen absolviert. „Das war in diesem Jahr ein erheblicher Kraftakt und nur möglich durch das große Engagement unserer rund 5.000 Prüfer und der Berufsschulen in der Region.“ Rund 60 Prozent der Betriebe gaben in der IHK-Ausbildungsumfrage an, in diesem Jahr alle Ausbildungsabsolventen zu übernehmen.
Für das neue Ausbildungsjahr planen die Betriebe laut Umfrage im IHK-Bezirk Hannover 18 Prozent weniger Ausbildungsplätze in Industrie, Handel und Dienstleistungen als im Vorjahr zu besetzen.
Über die Hälfte des Rückgangs war allerdings bereits vor der Corona-Krise aufgrund des fehlenden Abiturjahrgangs in Niedersachsen in diesem Jahr eingeplant.
Das Ausbildungsangebot übersteigt aber trotz dieser rückläufigen Planungen der Unternehmen die Nachfrage. Die IHK Lehrstellenbörse zeigt auch Ende Juni noch fast 1.000 in diesem Jahr zu besetzende Ausbildungsplätze über eine Vielzahl von Ausbildungsberufen.
„Die Unsicherheiten beim Schulabschluss durch den Lockdown haben auch viele Schulabgänger bei der Berufswahl zurück geworfen. Es ist aber nicht zu spät, sondern der richtige Zeitpunkt jetzt los zu legen, Angebote wie die IHK-Lehrstellenbörse zu nutzen und sich direkt bei den Betrieben zu bewerben“, sagt Günter Hirth, Leiter Berufsbildung bei der IHK Hannover.
Schulabgänger haben also gute Chancen, im Sommer 2020 ihre Karriere noch kurzfristig mit einer beruflichen Ausbildung zu starten. Die Bewerbungsfristen wurden von vielen Unternehmen erweitert, um ihren Fachkräftenachwuchs zu finden. Der klassische Ausbildungsbeginn wird sich vom 1. August in vielen Betrieben um zwei bis drei Monate bis in den Frühherbst verschieben.
Die Lehrstellenbörse der IHK Hannover ist unter www.ihk-lehrstellenboerse.de zu finden. Auch über die Seite der IHK-Ausbildungsoffensive www.ihrgewinnt.de können sich Jugendliche informieren und Alternativen zum Wunschberuf finden.
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