Bei den Folgen der Ausbreitung des Coronavirus stehen in Hannover und in der Umgebung der Landeshauptstadt Hotels, Gastronomie und Cateringanbieter sowie die oft mittelständisch geprägten Unternehmen der Messewirtschaft ganz besonders im Fokus. Das zeigt eine aktuelle IHK-Umfrage, an der sich knapp 300 Unternehmen im Bereich der IHK Hannover beteiligten. Danach erwartet etwa jedes zweite Unternehmen (52 %) in diesem Jahr Umsatzeinbußen wegen der Corona-Ausbreitung. Unter den Gründen steht im Bereich der IHK Hannover die Absage von Messen und Veranstaltungen ganz oben: 48 Prozent der befragten Unternehmen sehen sich dadurch betroffen, gefolgt von Reiseeinschränkungen (39 %)
Damit spüren die Unternehmen im Bereich der IHK Hannover die Folgen des Coronavirus noch deutlicher als in Niedersachsen und in Deutschland insgesamt. Landesweit erwarten 46 Prozent der Unternehmen, dass ihre Umsätze in diesem Jahr sinken. Die Unternehmen wurden unmittelbar nach Absage der Hannover Messe befragt.
Im Bereich der IHK Hannover sehen sich aktuell weitere 26 Prozent der Unternehmen derzeit noch nicht in der Lage, die Auswirkungen abzuschätzen. Rund 22 Prozent und damit weniger als im Vergleich mit dem niedersächsischen Durchschnitt (25 %) erwarten bislang, dass sie in ihren Geschäften von der Virusausbreitung nicht negativ betroffen sein werden.
Auswirkungen erwarten die Unternehmen im Bereich der IHK außer durch Veranstaltungsabsagen und Reiseeinschränkungen vor allem durch Nachfragerückgänge (35 %) und krankheitsbedingte Ausfälle von Mitarbeitern (31 %). Zwar rechnen nur etwa 14 Prozent der Unternehmen mit Liquiditätsengpässen. Diese können sich aber besonders drastisch auswirken. „Wenn die Umsätze plötzlich wegbrechen, aber die Kosten weiterlaufen, kann das für Unternehmen schnell zu einem existenziellen Problem werden“, so Dr. Horst Schrage, Hauptgeschäftsführer der IHK Hannover. Hier seien jetzt unbürokratische, schnell wirksame Maßnahmen geboten, so Schrage.
Bei den Maßnahmen setzen Unternehmen im Bereich der IHK Hannover deutlich stärker als im Landesdurchschnitt auf Home Office: In der IHK-Region nennen 29 Prozent die Arbeit von zu Hause als mögliches Instrument. In Niedersachsen insgesamt liegt diese Zahl bei 21 Prozent. Reiseeinschränkungen stehen bei 43 Prozent auf der Agenda.
„Die Umfrage zeigt, welche Branchen gerade in der IHK-Region Hannover besonderes sind“, erklärte IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Horst Schrage. „Aber nicht nur diese, sondern alle betroffenen Unternehmen brauchen jetzt Unterstützung. Dabei geht es zum Beispiel um einen schnellen, unbürokratischen Zugang zu Kurzarbeitergeld, um wirksame Hilfe bei existenzbedrohenden Liquiditätsengpässen oder auch die Stundung von Steuern oder Sozialabgaben.“
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