Bis zum 1. September sind bei der IHK Hannover 8.035 Ausbildungsverträge eingereicht worden. Das ist ein Minus von 14,9 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitpunkt des Vorjahres und leicht unter dem niedersächsischen Durchschnitt (14,2 %). Zum Ausbildungsstart 2019 hatte die IHK Hannover noch knapp 9450 Verträge gezählt.
In den vergangenen Wochen hat sich der Rückstand gegenüber dem jeweiligen Vorjahresstand allerdings deutlich verringert. Anfang August lag die Zahl der Ausbildungsverträge noch 22,5 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Im Frühjahr erreichte das Minus gegenüber dem Vorjahr zweitweise Werte von deutlich über 30 Prozent.
Dieser Aufholprozess wird sich aus Sicht der IHK weiter fortsetzen. Aktuell gehen noch immer neue Ausbildungsverträge bei der IHK ein. Corona hat sowohl die Berufsorientierung als auch die Auswahlphase in diesem Jahr deutlich beeinträchtigt und verzögert. Insgesamt ist der Ausbildungsmarkt aber robust. Ohnehin mussten sich die Unternehmen auf einen deutlich kleineren Abiturjahrgang durch die wieder auf neun Jahre verlängerte gymnasiale Schulzeit einstellen.
„Die Unternehmen bilden weiterhin auf hohem Niveau aus und sichern so den Fachkräftenachwuchs auch in schwierigen Zeiten“, kommentiert IHK-Präsident Gerhard Oppermann diese Zahlen. „Die Unternehmen haben die Herausforderungen der Demografie nicht über der Pandemie vergessen.“
Das zeigt sich insbesondere bei Berufen im gewerblich-technischen Bereich: In der Elektrotechnik gibt es gegenüber dem Vorjahr ein leichtes Plus (0,3 %), während in der Metalltechnik die Ausbildungszahlen sogar um 6,8 Prozent zulegten. Getrieben wird diese Entwicklung in den metalltechnischen Berufen maßgeblich von der industriell starken Region Hannover. Während die anderen Landkreise im Bereich der IHK das Vorjahrsniveau hielten oder auch Verluste hinnehmen mussten, wuchs die Zahl der Ausbildungsplätze in der Metalltechnik innerhalb der Region Hannover um knapp 33 Prozent. „Es ist ein wichtiges und positives Signal, dass die Unternehmen gerade in den technischen Berufen ihr Ausbildungsengagement sogar noch ausbauen“, erklärt dazu IHK-Hauptgeschäftsführerin Maike Bielfeldt.
Die gewerblich-technischen Berufe konnten sich insgesamt bislang dem Negativtrend auch nicht ganz entziehen. Rund 2900 Ausbildungsverträge wurden in diesem Bereich abgeschlossen. Das Minus fiel mit – 2,3 Prozent deutlich moderater aus als bei den Kaufmännischen Berufen. Hier liegen die Ausbildungszahlen im Bereich der IHK Hannover mit Stand Anfang September um 20,7 Prozent unter Vorjahresniveau. Rund 5340 Verträge wurden bislang bei der IHK eingereicht.
Durch den verzögerten Start ins Ausbildungsjahr haben Jugendliche, die bisher keinen Ausbildungsplatz gefunden haben, noch bis weit in den Herbst eine breite Auswahl an Ausbildungsberufen und damit sehr gute Chancen, auch für dieses Jahr einen guten Ausbildungsplatz zu erlangen. Bis Jahresende ist der Einstieg in eine Ausbildung auf jeden Fall möglich. „Unternehmen können sich bei der IHK Hannover beraten lassen, wenn sie in den kommenden Wochen noch einen Ausbildungsplatz besetzen wollen“, so IHK-Chefin Bielfeldt.
Jugendlichen empfiehlt die IHK, sich im Internet in Ausbildungsplatzbörsen umzusehen, etwa in der IHK-Lehrstellenbörse (www.ihk-lehrstellenboerse.de), oder auch auf interessante Ausbildungsunternehmen mit einer Initiativbewerbung direkt zuzugehen.
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