Kompetente Krisenberatung und Hilfestellung für die Mitgliedsbetriebe bis die Corona-Pandemie überstanden ist, eine stärkere Digitalisierung von Prozessen und IHK-Services für Unternehmen und die Sicherung des Nachwuchses in der Ausbildung durch mehr Berufsorientierung in der IHK-Region, das sind die Fokusthemen 2021 für die IHK Hannover. Bis zum Frühjahr wird sich die IHK zudem in zwölf Zukunftsthemen von Mobilität und Zukunft der Innenstädte bis hin zum Weg zur Wasserstoffregion programmatisch neu aufstellen.
"Im Ausnahme-Jahr 2020 hat sich die IHK primär auf die Corona-Krisenhilfe und Beratung für unsere Unternehmen und die Absicherung der betrieblichen Ausbildung von 8.000 Nachwuchskräften bis zum erfolgreichen Berufsabschluss konzentriert und erfolgreich bewährt ", sagt Gerhard Oppermann, Präsident der Industrie- und Handelskammer Hannover. "Corona und die Effekte werden uns noch weiter beschäftigen, unser mittelfristiges Ziel ist aber, die funktionelle Leistungsfähigkeit der IHK Hannover ab 2021 weiter zu entwickeln."
In allen Leistungsbereichen der IHK von der beruflichen Ausbildung vom Vertrag bis zur Prüfung bis hin zum Zollbereich mit der digitalen Abwicklung von Exportdokumenten sollen die Prozesse digital beschleunigt und alle Angebote künftig online verfügbar gestellt werden. Dazu wird die IHK Hannover künftig auch im bundesweiten IHK-Verbund neue digitale Services mit vorantreiben und pilotieren.
2021 wird die IHK Hannover sich auch stark bei der Berufsorientierung von Schülerinnen und Schülern engagieren, die derzeit durch fehlende Praktika stark eingeschränkt wird. Ziel ist, nach dem für eine effektive Berufsorientierung weitgehend verlorenen Corona-Jahr künftig wieder mehr Nachwuchspotenzial für eine betriebliche Ausbildung in der IHK-Region zu mobilisieren.
Für diesen Weg hat am Montag die Vollversammlung der IHK Hannover die Weichen gestellt und die Wirtschaftssatzung 2021 beschlossen.
Das Corona-Jahr wird deutliche Spuren auch bei den IHK-Finanzen und hier insbesondere bei den Beiträgen hinterlassen. Der Corona-Effekt wird die IHK durch die Kopplung der Beiträge an die Gewerbeerträge der Mitglieder in den nächsten Jahren mit voller Wucht treffen. Bis zum Jahr 2024 rechnet die IHK bei den Mitgliedsbeiträgen mit einem Einnahmeausfall im Gesamtvolumen von über neun Millionen Euro, in der Spitze mit einem Beitragsrückgang von über 20 Prozent.
Die IHK Hannover ist traditionell effizient aufgestellt, mit der bundesweiten Kostenführerschaft der niedrigsten Gesamtkosten je Mitglied und den bundesweit niedrigsten IHK-Beiträgen. Im Jahr 2019 hat die IHK Hannover allerdings bereits erstmals ein strukturelles Defizit von rund 1 Million erwirtschaftet, das durch die massiven Einnahmeausfälle in Folge von Corona künftig noch zusätzlich verschärft wird.
"Das Leistungsportfolio der IHK muss strukturell wieder nachhaltig kostendeckend abgesichert werden, im laufenden Betrieb und mit den notwendigen Handlungsspielräumen für die Weiterentwicklung ihrer Leistungsqualität", sagt Maike Bielfeldt, Hauptgeschäftsführerin der IHK Hannover.
Die Vollversammlung der IHK Hannover hat mit dem Fokus auf einer nachhaltigen Finanzierung und unter Einschluss der Corona-Effekte auf ihrer Dezember-Sitzung daher beschlossen, die IHK-Mitgliedsbeiträge ab 2021 sowohl bei den Grundbeiträgen als auch bei der Umlage anzupassen. Ausgenommen von der Erhöhung wird die unterste Beitragsstufe für nicht im Handelsregister eingetragene Kleingewerbetreibende, die nicht stärker als bisher belastet werden sollen. Der Umlagehebesatz steigt ab 2021 von 0,04 Prozent auf 0,065 Prozent.
Durchschnittlich werden die beitragszahlenden Mitgliedsbetriebe der IHK Hannover dadurch ab 2021 insgesamt mit 5 Euro pro Monat zusätzlich belastet. Auch künftig erhebt die IHK Hannover damit kostendeckend voraussichtlich immer noch die niedrigsten IHK-Beiträge in Deutschland.
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