Nach jahrelangen Verhandlungen wurde Ende letzter Woche eine politische Einigung über ein Freihandelsabkommen zwischen der EU und den vier Mercosur-Staaten Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay. Damit soll nun die größte Freihandelszone der Welt entstehen. Sie wird nach Angaben der EU rund 773 Millionen Menschen umfassen. Die vier südamerikanischen Länder haben zusammen mehr als 260 Millionen Einwohner. Venezuela, eigentlich auch Teil des Mercosur, ist – weil dauerhaft aus dem Staatenbund suspendiert - in dieser Zahl nicht berücksichtigt und auch nicht Teil der Vereinbarung mit der EU.
Das Abkommen zielt unter anderem auf die Industrie und den Abbau der Zölle in diesem Bereich. Die Tarife erreichen derzeit etwa bei Autos und Bekleidung bis zu 35 Prozent.
Die EU bietet im Internet (in englischer Sprache) umfassende Informationen zur grundlegenden Vereinbarung mit dem Mercosur und zu den erwarteten Auswirkungen auf die Wirtschaft, darunter eine Übersicht über die Kernelemete des Abkommens, Zahlen und Fakten über akuelle Zollhöhen und erwartete Erleichterungen sowie Informationsblätter zu Agrarwirtschaft, Nahrungsmittelsicherheit oder zur nachhaltigen Entwicklung. Außerdem: ein Zahlenvergleich mit den beiden anderen großen Freihandelsabkommen der EU mit Japan und Kanada. Unter diesen drei Vereinbarungen umfasst die Verbindung mit den vier Mercosur-Ländern nicht nur die meisten Menschen, sondern bietet auch die höchsten Potenziale für einen Abbau der Zölle.