Aufatmen. Lange hatten sich die Verhandlungen hingezogen – doch nun kurz vor Ablauf der Frist am 31. Dezember ist es offiziell. Die Bundesregierung und die Kreditversicherer haben sich darauf verständigt, die Absicherung von Lieferketten durch den gemeinsamen Schutzschirm bis zum 30. Juni 2021 zu verlängern. Mit dieser Garantie können die Kreditversicherer auch weiterhin Kreditlinien im bestehenden Umfang von über 400 Milliarden Euro absichern.
Kreditversicherungen sind eine gute Sache – sie minimieren für Unternehmen das Risiko auf einer unbezahlt bleibenden Forderung sitzen zu bleiben, sorgen für sichere Zahlungsströme und damit Liquidität und Planungssicherheit im Unternehmen. Neben anderen Maßnahmen der Absicherung, wie dem Einholen verlässlicher Firmenauskünfte sowie vertraglichen Sicherungsklauseln, bieten Warenkreditversicherungen Unternehmern damit ein zusätzliches Back-Up zum Schutz vor Zahlungsausfällen.
Mit Beginn der Corona-Krise ist das Risiko von Zahlungsausfällen im In- und Ausland zweifellos gestiegen. Der Bedarf an Kreditversicherungen von Unternehmerseite war und ist hoch. Die Herausforderung der Kreditversicherer für etwaige Zahlungsausfälle einzustehen war und ist es ebenso. In der Theorie müssten wahrscheinlich viele bestehende Absicherungslimits eingeschränkt oder gar aufgehoben werden.
Um diesen Engpass zwischen Nachfrage und Angebot an Kreditversicherungen zu vermeiden und einen reibungslosen Warenverkehr unbedingt aufrecht zu erhalten, hat der Bund gemeinsam mit den deutschen Kreditversicherern im April diesen Jahres eine Rahmenvereinbarung getroffen, nach der er die erhöhten Risiken durch eine Garantie in Höhe von 30 Milliarden Euro abdeckt. So sollten die bestehenden Kreditlimits hiesiger Kreditversicherer im bestehenden Umfang von rund 400 Milliarden weitestgehend aufrechterhalten werden. Diese Rahmenvereinbarung war auf das Jahr 2020 befristet. Und ist jetzt verlängert. Um weitere sechs Monate.
Im Detail verpflichten sich die Kreditversicherer im Rahmen des 30-Milliarden-Euro-Schutzschirms, ihre bestehenden Kreditlimite weitestgehend aufrecht zu erhalten und sich an den Schadenzahlungen mit 10 Prozent zu beteiligen. Dem Bund überlassen sie knapp 60 Prozent ihrer im ersten Halbjahr 2021 erzielten Prämieneinnahmen. Die über die Garantie des Bundes hinausgehenden Ausfallrisiken tragen sie selbst.
Für Unternehmen sind das gute Nachrichten. Sie haben damit ein Stückchen mehr Sicherheit für die Planung ihrer Lieferketten, die sie in Krisenzeiten wie diesen so unbedingt brauchen.