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Online-Marketing USA: bunter, lauter – und mit ein bisschen mehr Pep

Der Stellenwert des Online-Marketings hat im letzten Jahr weltweit zugenommen. Durch den Ausfall von Messen, Konferenzen und Kundenbesuchen ist ein attraktiver Unternehmensauftritt im Internet zunehmend wichtiger geworden. Möglichkeiten der Online-Präsentationen gibt es viele: Die Webseite. Internetwerbung. Content Marketing – also Blogs, Whitepapers, Videos ecetera pp. Affiliate Marketing. Oder Social Media Marketing. Twitter, Facebook oder Instagram vielleicht. Auch der Verkauf über das Internet kann ausgebaut werden. Über etablierte Marktplätze. Oder den eigenen Webshop.
Markt ist jedoch nicht gleich Markt
Eine für den deutschen Markt konzipierte Online-Marketing Strategie wird jedoch vermutlich nicht auf dasselbe Echo in den USA stoßen.
Ohne eine englische Webseite geht es nicht. Ausreichend ist sie allerdings auch nicht. In den USA will man Bilder, Videos und Tutorials auf der Webseite sehen. Banner, bunte Grafiken oder andere Eye-Catcher funktionieren hier besser als Tabellen oder ausführliche Produktbeschreibungen. Ein Verweis auf eine 24/7-Hotline, die dann natürlich eine englische Ansprache hat, eine E-Mail-Adresse für Fragen oder die persönliche Beratung, gern auch ein direkter Kontakt für Anfragen aus den USA, bestenfalls ein Live-Chat – das ist der Service, den amerikanische Käufer erwarten. Ein „Impressum“ ist für die USA nicht zwingend; eine sogenannte „privacy policy“ oder „terms and conditions of webpage use“ hingegen ratsam. Gefunden werden muss die Webseite natürlich auch. Google Ads ist hier das Stichwort. Wirkung hat dies aber nur, wenn die amerikanischen Key Words passen. Und die können tatsächlich ganz anders sein als jene, die ein deutscher Internetkäufer in das Suchfeld eingeben würde. Weil hierzulande andere Produkteigenschaften wichtiger sind.
Social-Media-Plattformen
Facebook, Instagram, LinkedIn, Twitter, Pinterest & Co.: Social-Media-Kanäle spielen in den USA eine wichtige Rolle. Bedient werden sollten sie. Nicht alle auf einmal. Aber sie sind ein wichtiges Tool zur Steigerung der Markenbekanntheit. Gut ist, wenn diese dann auch möglichst viele Follower, Likes oder 5-Sterne-Bewertungen haben. Kundenbewertungen sind in den USA das A&O und in den meisten Fällen ein Argument für eine Kaufentscheidung. Klar – und wenn Unternehmen selbst auf diesen Plattformen präsent sind, dann lohnt sich auch die Nutzung von zusätzlichen Instrumenten: Influencer Marketing, also der Einsatz von Promis oder Bloggern erfreut sich zunehmender Beliebtheit, ist jedoch vielleicht eher ein Tool für Fortgeschrittene. Bannerwerbung auf Facebook oder Tutorials of Pinterest sind hingegen einfach zu bewerkstelligen und steigern definitiv den Bekanntheitsgrad.
Online-Shop: eigener Shop oder renommierte Plattform?
Der Online-Verkauf über renommierte Plattformen ist nicht schwer. Etabliert haben sich hier viele Anbieter: Amazon, Ebay, Etsy, Google Shopping oder Shopify im B-2-C-Bereich etwa. Amazon Business, Facebook Marketplace, Alibaba oder Thomas Net im B-2-C Bereich. Ihr Vorteil: Die Amerikaner sind mit diesen Plattformen vertraut. Sie kennen sich mit dem Prozedere im Bestell- und Zahlvorgang aus. Sie finden sich zurecht. Das erhöht die Kaufchancen. Zusätzlich versprechen die meisten Plattformen Lager- und Distributionsservices – gut für den Neuling auf dem US-Markt. Der Nachteil dieser Plattformen: Die Kosten. Manchmal auch versteckte Fallen. In Bezug auf die Steuern zum Beispiel.
Wenn der eigene Online-Shop für die USA funktionieren soll, muss auch er auf das amerikanische Publikum angepasst werden. Englisch ist Pflicht; ein zielgruppengerechtes Wording besser. Mit „special offers“ an amerikanischen Feiertagen, „sales“, Gewinnspielen, Treuesystemen & Co. funktioniert es noch besser. Versandkosten und Lieferzeiten sollten so gering und kurz wie möglich gehalten werden. Eine „money back guarantee“ ist bei Nichtgefallen oder Mängelgründen üblich. Retouren müssen einfach sein. Und Zahlungsoptionen sollten „electronic payment“ erlauben. PayPal ist in den USA vermutlich der gängigste Zahlungsdienstleister im Online-Handel. Genutzt werden aber auch Venmo, Amazon Pay, Autorize.net, Dharma Merchant Services, Payline Data oder Stripe.
Stand: 05.12.2022