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Der Biden-Effekt: Optimistisch in die Zukunft

US-Unternehmen in Deutschland und deutsche Unternehmen in den USA erlebten insbesondere aufgrund der COVID-19 Pandemie ein durchwachsenes Geschäftsjahr. 2021 wird alles besser – das ist das zentrale Ergebnis des Transatlantic Business Barometers der AmCham Germany und Roland Berger. Es sind die Erwartungen an die neue US-Regierung, auf die sich die Annahme der befragten Unternehmen stützt. Der sogenannte Biden-Effekt, wenn man so will. Für eine nachhaltige Verbesserung in der transnationalen Zusammenarbeit braucht es aber die Anstrengungen von Deutschland, bzw. Europa, wie eine zusätzliche Umfrage zu den ersten 50 Tagen der Biden-Administration zeigt.
Die USA im Frühjahr 2021
Fast die Hälfte der deutschen Unternehmen in den USA verbuchte 2020 einen Umsatzrückgang, drei Viertel von ihnen rechnen aber im laufenden Jahr mit steigenden Umsätzen. Investitionen steht man derzeit noch zurückhaltend gegenüber, die Attraktivität des Standortes ist aber zweifelsfrei hoch und wird mit einer Wiederbelebung des transatlantischen Verhältnisses unter Joe Biden noch an Attraktivität gewinnen. Die Verlässlichkeit der Politik wäre hierfür ein entscheidender Faktor. Ebenso wie die Vereinfachung der US-Visa-Erteilung, die Verbesserung der Infrastruktur sowie die Senkung der Arbeitskosten. Einig sind sich aber der Großteil der befragten deutschen Unternehmen hinsichtlich der Verbesserung der transatlantischen Handelsbeziehungen, insbesondere mit Blick auf die Zölle, nichttarifäre Handelshemmnisse und die Zusammenarbeit bei Handelspraktiken. Dies wird man spüren – insbesondere in der Digital-, Energie- und Kimapolitik sowie dem Gesundheitswesen.
Deutschland im Frühjahr 2021
Trotz des Wirtschaftseinbruchs konnte die Mehrheit der US-Unternehmen in Deutschland 2020 ihre Geschäfte konstant halten oder ausbauen. Und so soll es nach Ansicht der meisten auch weitergehen. Generell ist man noch vom Standort Deutschland überzeugt, wenngleich der Anteil derer, die sich Verbesserungen erhoffen, seit Jahren zunimmt – heute schon bei 75 Prozent liegt. An der  Qualität der Mitarbeiter und dem Innovationspotenzial liegt das nicht. Diese sind hervorragend. Es sind die Arbeits- und Energiekosten sowie die Unternehmensbesteuerung und die digitale Infrastruktur, die amerikanischen Unternehmen hierzulande die Freude am Investieren nehmen. Dass man aber von einer deutlichen Verbesserung der transatlantischen Geschäftsbeziehungen bei den Zukunftsthemen Digitalisierung, Klimawandel und Gesundheitswesen ausgehen könnte, erwarten auch die Amerikaner. Ebenso wie sie ihren deutschen Counterparts in Bezug auf die verbesserten Handelsbeziehungen zustimmen. 
Die Umfragen im Detail
Das AmCham Germany Transatlantic Business Barometer ist eine exklusive Umfrage der AmCham Germany gemeinsam mit Roland Berger unter US-Investoren in Deutschland und deutschen Investoren in den USA. In diesem Jahr haben 41 US-Unternehmen mit einem Standort und Umsatz von rund 75 Mrd. Euro in Deutschland sowie 31 deutsche Unternehmen mit einem Standort und Umsatz von insgesamt mehr als 50 Mrd. Euro in den USA an der Umfrage teilgenommen. Zusätzlich wurden Unternehmen in diesem Jahr zu ihrer Einschätzung der ersten 50-Tage der Biden-Administration befragt. Die Ergebnisse der Studien finden sich im Detail zum Download:
Stand: 22.09.2021