Ausbildung

Studium abgebrochen? Neustart mit Ausbildung!

Aus den verschiedensten Gründen kann sich herausstellen, dass ein Studium doch nicht das Richtige ist. In diesen Fällen kann die berufliche Ausbildung eine gute Alternative darstellen. Sie bietet ehemals Studierenden viele Chancen und Möglichkeiten.
Praxisorientiert und Ausbildungsvergütung
Ein großer Vorteil der dualen Berufsausbildung ist der hohe Anteil an Praxis: Ca. zwei Drittel der Ausbildungszeit ist die/der Auszubildende im Unternehmen. Ergänzt wird die Ausbildung durch die Vermittlung fachlicher und allgemein bildender Inhalte an den berufsbildenden Schulen.
Von Beginn der Ausbildung an wird vom Ausbildungsbetrieb eine monatliche Ausbildungsvergütung gezahlt.
Verkürzung der Ausbildungszeit möglich
Zusammen mit Ihrem künftigen Ausbildungsunternehmen sollten Sie überlegen, ob eine Verkürzung sinnvoll ist und wenn ja, in welchem Umfang. Denn auch später während der Ausbildung ist eine Verringerung der Zeit unter bestimmten Voraussetzungen noch möglich, sofern die maximale Verkürzungsdauer noch nicht erreicht ist:
Bitte beachten Sie die jeweilige Mindestausbildungsdauer, die insgesamt nicht unterschritten werden darf: Bei dreieinhalbjährigen Berufen sind es 24 Monate, bei dreijährigen Berufen 18 Monate und bei zweijährigen Berufen 12 Monate.
Informationen zu Ausbildungsberufen
Informationen zu Ausbildungsberufen finden Sie auf den Internetseiten Berufenet der Bundesagentur für Arbeit, die auch für Gespräche zur Berufsberatung zur Verfügung steht. Sollten Sie Fragen zu konkreten Ausbildungsberufen haben, können Sie sich gern an unsere IHK-Ausbildungsberater/innen wenden.
Angebot an Ausbildungsplätzen
Wenn Sie sich für eine Ausbildung entschieden haben, finden Sie freie Ausbildungsplätze in der IHK-Lehrstellenbörse. Viele Unternehmen haben besonderes Interesse an Studienabbrechenden und manche von ihnen vermerken dies bereits bei ihrer Ausschreibung des freien Ausbildungsplatzes.
Duales Studium
Wenn das Hochschulstudium für Sie beispielsweise zu theorielastig ist, trotzdem aber ein akademischer Abschluss angestrebt wird, könnte auch ein duales Studium interessant sein. Während die dual Studierenden innerhalb der Theoriephasen ein Studium an einer Berufsakademie oder Hochschule absolvieren, können sie in den Praxisphasen ihr erlangtes Wissen im Unternehmen gleich anwenden.
Nach freien Plätzen können Sie in der IHK-Lehrstellenbörse recherchieren. Weitere Informationen zum dualen Studium finden Sie auf den Internetseiten „ausbildungplus“ des Bundesinstituts für Berufsbildung.
Aus- und Fortbildungsabschluss im Handelsbereich
Im Handelsbereich könnte das Abiturientenmodell Fachwirt/-in für Vertrieb im Einzelhandel bzw. Handelsfachwirt/-in eine geeignete Alternative darstellen. In diesem Modell legt der/die Teilnehmer/-in bei entsprechenden Leistungen nach 18 Monaten die Externenprüfung zum/zur Kaufmann/-frau im Einzelhandel ab, an die direkt die Fortbildung zum/zur Fachwirt/-in für Vertrieb im Einzelhandel bzw. Handelsfachwirt/-in angeschlossen wird. Aus- und Fortbildungsabschluss werden in drei Jahren erworben.
IHK-Fortbildungsabschlüsse mit besonderen Zulassungsmöglichkeiten für Studienabbrechende
Im technischen Bereich bietet die IHK Hannover zwei Fortbildungsabschlüsse an, für die besondere Zulassungsvoraussetzungen für ehemals Studierende gelten. Dabei handelt es sich um den/die Industrietechniker/-in Maschinenbau (IHK) sowie den/die Industrietechniker/-in Elektrotechnik (IHK).
Das Besondere: Zur Prüfung im ersten Prüfungsteil „Fachrichtungsübergreifende Qualifikationen“ werden ehemals Studierende zugelassen, die den Erwerb von mindestens 60 ECTS-Punkten in einem Hochschulstudium mit technischem Schwerpunkt und eine mindestens zweijährige Berufspraxis vorweisen können oder den Erwerb von mindestens 90 ECTS-Punkten in einem Hochschulstudium mit technischem Schwerpunkt und eine mindestens einjährige Berufspraxis. Entsprechende Lehrgänge bietet die Technische Akademie Hameln an.
Bei den Fachwirtabschlüssen im Handelsbereich (Handelsfachwirt/-in bzw. Fachwirt/-in für Vertrieb im Einzelhandel) ist geregelt, dass mit mindestens 90 ECTS-Punkten in einem betriebswirtschaftlichen Studium und einer mindestens zweijährigen Berufspraxis eine Prüfungszulassung möglich sein kann.
Weitere Informationen dazu sind auf der IHK-Website zu finden.

Gesamtes Gebiet der IHK Hannover: „Passgenaue Besetzung“
Sie sind auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz im Bereich Industrie, Handel oder Dienstleistung?
Mit dem Projekt „Passgenaue Besetzung“ unterstützt die IHK Hannover seit Anfang 2021 junge Menschen – selbstverständlich auch Studienabbrechende – bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz bei kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU). Alle Infos zum Projekt, die Ansprechpartner/innen sowie eine Übersicht freier Ausbildungsplätze bei kleinen und mittelständischen Unternehmen sind zu finden auf:
Passgenaue Besetzung von Ausbildungsplätzen - IHK Hannover

Region Hannover: "Umsteigen statt Aussteigen"
- auch in den Landkreisen Hildesheim, Nienburg und Schaumburg -
Das Projekt der Region Hannover, bei dem unter anderem die IHK Hannover Projektpartner ist, soll Unternehmen und Studienumsteiger/innen zusammenführen.
Wenn Sie Zweifel an Ihrem Studium bzw. Ihrem weiteren beruflichen Werdegang haben und sich vorstellen können, eine duale Berufsausbildung in einem Betrieb aufzunehmen, gehören Sie zur Zielgruppe und können die Beratung von "Umsteigen statt Aussteigen" in Anspruch nehmen. Aufgrund des Erfolges ist das Förderprojekt von der Region Hannover auf die Landkreise Hildesheim, Nienburg und Schaumburg ausgeweitet worden.
Region Hannover: Runder Tisch Studienabbruch
Die Agentur für Arbeit Hannover hat zusammen mit der IHK Hannover, regionalen staatlichen Hochschulen und anderen Institutionen im Rahmen des Runden Tischs Studienabbruch einen Flyer "Weiterstudieren?" (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 1395 KB) erstellt. Wenn Sie als Studierende Orientierungshilfe, Entscheidungshilfe oder Realisierungshilfe benötigen, ob Sie aussteigen, umsteigen oder weitermachen sollen, finden Sie in dem Flyer die entsprechenden Ansprechpartner.
Außerdem bietet die Arbeitsagentur Hannover in Kooperation mit verschiedenen Institutionen Veranstaltungen für Studienabbrecher/innen an wie z. B. jeden Donnerstag von 12 bis 14 Uhr zusammen mit "Umsteigen statt Aussteigen" und dem Jobcenter Hannover eine offene Sprechstunde bei Zweifeln im Studium.

Region Göttingen: "Neustart voraus!"
Die Initiative “Neustart voraus!” (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 2681 KB) der Agentur für Arbeit Göttingen, der Geschäftsstelle Göttingen der IHK Hannover, der Universität Göttingen und anderer Akteure bietet Studienabbrechern/-innen Unterstützung.
Themen sind beispielsweise Neuorientierung, Identifizierung von Berufsfeldern nach Interesse und Fähigkeiten, Vermittlung von passenden Stellenangeboten für Ausbildung und duales Studium, Beratung zu Studienalternativen, Entwicklung von Bewerbungsstrategien sowie Beratung zu Überbrückungsmöglichkeiten (Arbeit, Job, Praktikum, Freiwilligendienste).

Region Hildesheim: "Zweifel am Studium? Hilfe zur Neuorientierung!"
Das Netzwerk “Perspektivwechsel” in der Region Hildesheim, zu denen u. a. die regionalen Hochschulen, die Agentur für Arbeit, das Jobcenter, die Geschäftsstelle Hildesheim der IHK Hannover und die Handwerkskammer Hildesheim -Südniedersachsen gehören, ist Ansprechpartner bei Studienzweifel.

Das Netzwerk unterstützt z. B. bei beruflicher Neuorientierung, Studienfach- oder Hochschulwechsel, Alternativen zum Studium wie Ausbildung oder dualem Studium oder bei Fragen zu finanziellen und sozialversicherungsrechtlichen Aspekten.
Stand: 16.04.2024