Zunehmend haben Betriebe Schwierigkeiten, geeignete Jugendliche für eine Berufsausbildung in anspruchsvollen gewerblich-technischen Berufen zu gewinnen. Um leistungsstarke Jugendliche für diese Berufe zu motivieren, müssen sie die Chance erhalten, schon frühzeitig mit technischen Fragestellungen in Berührung zu kommen und durch praktische Erfahrungen mit entsprechenden Aufgabenstellungen technische Potentiale aufzudecken. Darauf aufbauend muss den Jugendlichen eine über die Berufsausbildung hinausgehende Perspektive aufgezeigt werden.
Hierzu hat die IHK Hannover das Projekt „Nachwuchsförderung Technik“ gemeinsam mit schulischen Partnern – Kooperative Gesamtschule Neustadt am Rübenberge (KGS) und Berufsbildende Schulen Neustadt am Rübenberge (BBS) initiiert.
Das Projekt startete im Schuljahres 2007/2008 mit dem Berufsbild „Mechatroniker“. Leistungsstarke Jugendliche erhalten in der neunten und zehnten Jahrgangsstufe zusätzlich zum allgemeinbildenden Unterricht in der Realschule noch 15 Stunden pro Woche Unterricht in der BBS. Dabei werden Unterrichtsinhalte der Realschule mit denen einer berufsbildenden Schule verzahnt und einzelne Fächer, beispielsweise Mathematik, sehr viel stärker auf die berufliche Praxis ausgerichtet.
Nach zwei Jahren haben die Schüler neben dem Realschulabschluß zusätzlich eine berufliche Grundbildung, die einer Qualifizierung im ersten Ausbildungsjahr des Mechatronikers entspricht. Dies wird den Jugendlichen durch ein Zertifikat bescheinigt. Über eine Anrechnung der während der beiden Jahre erworbenen beruflichen Grundbildung kann die Ausbildung zum Mechatroniker auf zweieinhalb Jahre verkürzt werden. Nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung werden den Jugendlichen weitere Qualifizierungsmöglichkeiten eröffnet.
Die IHK Hannover ist mit diesem Modell bei vielen Betrieben, allgemeinbildenden Schulen und berufsbildenden Schulen auf großes Interesse gestoßen. Zur Übertragung auf weitere Standorte und Berufe, soll das Modell weiterentwickelt und an die jeweiligen Bedingungen vor Ort angepasst werden.
Weitere Informationen erhalten Sie in der Präsentation zum Projekt.
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Arne Hirschner
01.09.2008