Nahezu die Hälfte (47 Prozent) der erwerbsfähigen Niedersachsen im Alter von 18 bis 64 Jahren haben 2014 an einer Weiterbildungsmaßnahme teilgenommen. Dies ist ein Ergebnis der durch TNS Infratest durchgeführten Studie „Weiterbildung in Niedersachsen“, die das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur in Auftrag gegeben hat. Dieser Wert liegt etwas unterhalb der Bundesquote (51 %). Verglichen mit den bundesweiten Ergebnissen waren in Niedersachsen allerdings benachteiligte Gruppen besser an Weiterbildungen beteiligt: Geringqualifizierte nehmen in Niedersachsen am Häufigsten an nicht berufsbezogenen Weiterbildungsmaßnahmen teil (15 Prozent). Die beiden Vergleichsgruppen mit mittlerem und hohem Bildungsniveau kommen nur auf 11 bzw. 10 Prozent, so die Verfasser der Studie. Insgesamt bleibt festzuhalten, dass Erwerbstätige (53 Prozent) und Auszubildende (50 Prozent) am häufigsten von Weiterbildung profitieren. Aber auch die beiden schwerer erreichbaren Gruppen der Arbeitslosen und sonstigen Nichterwerbstätigen beteiligten sich in erheblichem Ausmaß (40 bzw. 23 Prozent).
Mit zunehmenden Bruttoeinkommen steigt die Weiterbildungsbeteiligung. In Niedersachsen ist die Differenz zwischen Teilnehmern mit höherem und mit geringerem Bruttoeinkommen hingegen sehr gering. Die Spannbreite der Teilnahmequoten beträgt 11 Prozentpunkte, im Bund sind es 28 Prozentpunkte. Vor dem Hintergrund der Chancengleichheit ist die Lage in Niedersachsen damit positiver zu bewerten, so die Forscher.
In Niedersachsen nehmen mit 7 Prozent vergleichsweise viele Personen Bildungsurlaub in Anspruch. Bundesweit sind es 5 Prozent.
Die Länderstudie „Weiterbildung in Niedersachsen 2014" der TNS Infratest Sozialforschung schließt sich an die bundesweite Studie „Weiterbildungsverhalten in Deutschland" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und das europäische Berichtskonzept Adult Education Survey (AES) an.