Eine aktuelle Analyse des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) zeigt: Sowohl im Bachelor- als auch im Masterstudium ist die Anzahl der Studienabbrecher/innen in Deutschland gesunken. Die Zahlen beziehen sich auf Basis des Absolventenjahrgangs 2018. Danach haben insgesamt 27 Prozent der Bachelor-Studierenden und 17 Prozent der Master-Studierenden ihr Studium abgebrochen, jeweils zwei Prozentpunkte weniger als bei Berechnungen des Absolventenjahrgangs 2016.
Die geringere Abbruchquote ist auf die verbesserten Werte an den Fachhochschulen zurückzuführen, bei denen im Bachelorstudium die Quote von 25 auf 23 Prozent gesunken ist. Im Masterstudium sind die Studienabbrüche dort von 19 auf 13 Prozent zurückgegangen.
An den Universitäten hingegen ist die Abbruchquote bei 32 Prozent (Bachelor) und 19 Prozent (Master) geblieben.
Das DZHW verdeutlicht, dass sich diese unterschiedlichen Werte bei Universitäten und Fachhochschulen zwar einerseits aus den jeweiligen Studienbedingungen ergeben. Auf der anderen Seite sind die Differenzen allerdings auch auf die unterschiedlichen Fächerprofile zurückzuführen. Denn nach wie vor unterscheiden sich die Studienabbruchquoten in verschiedenen Fächergruppen deutlich: Studienabbrüche im Bachelorstudium an Universitäten sind vor allem in Mathematik und Naturwissenschaften mit 43 Prozent sowie in Geisteswissenschaften (41 %) überdurchschnittlich häufig.
Geringere Abbruchquoten weisen hingegen mit 16 Prozent Lehramtsstudiengänge, mit 21 Prozent Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften sowie Agrar-, Forst- und Ernährungswissenschaften (20 %) auf.
An den Fachhochschulen sind für die rechts-, wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Studiengänge mit 17 Prozent auch niedrige Abbruchquoten zu verzeichnen, bei den mathematisch-naturwissenschaftlichen Studiengängen dagegen mit 39 Prozent auch hohe Abbruchquoten. Da die relativ abbruchintensiven geisteswissenschaftlichen Studiengänge an Fachhochschulen eine geringere Rolle spielen, die wirtschaftswissenschaftlichen Fächer mit niedrigeren Abbruchquoten dagegen eine größere, tragen diese fächerbezogenen Unterschiede zur Differenz zwischen Fachhochschulen und Universitäten bei.
Die Berechnungen basieren auf Daten des Statistischen Bundesamtes und werden nach einem am DZHW entwickelten Vergleichsverfahren ausgewertet, bei dem ein Absolventenjahrgang in Abhängigkeit von der jeweiligen Studiendauer mit allen relevanten Studienanfängerjahrgängen ins Verhältnis gesetzt wird.
Der DZHW Brief „Die Entwicklung der Studienabbruchquoten in Deutschland“ kann auf der DZHW-Website heruntergeladen sowie in Papierform bestellt werden.