Asylantragsteller in Deutschland hatten in 2015 zu mehr als ein Drittel eine höhere Schulbildung und zwei Drittel waren zuletzt erwerbstätig. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Analyse des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) auf Grundlage von Daten von volljährigen Asylantragstellenden. Diese Daten werden bei der Asylerstantragstellung vom Bundesamt auf freiwilliger Basis mit Hilfe von Dolmetschern erfragt.
Weitere Ergebnisse der Analyse im Überblick:
• Asylerstantragsteller im Jahr 2015 waren zu drei Vierteln männlich und zu 68 Prozent jünger als 33 Jahre. Ungefähr die Hälfte von ihnen ist verheiratet. Die häufigsten Muttersprachen sind Arabisch, Albanisch und Dari/Farsi.
• 18 Prozent der Asylerstantragsteller besuchten als höchste Bildungseinrichtung eine Hochschule, 20 Prozent ein Gymnasium, 32 Prozent eine Mittelschule, 22 Prozent eine Grundschule. 7 Prozent haben keine formelle Schulbildung. Frauen bleiben in ihrem durchschnittlichen Bildungsniveau hinter den Männern zurück.
• Werden Länder mit einer hohen Anerkennungsquote betrachtet, führt dies zu einem positiveren Bild der Schulbildung als zuvor, d.h. Schutzsuchende aus Herkunftsländern mit einer guten Bleibeperspektive sind besser gebildet als der Durchschnitt.
• Die Erwerbstätigkeitsquote der Frauen liegt unter der der Männer. Ausnahmen bilden Frauen mit Hochschulabschluss, deren Erwerbstätigkeitsquote der der Männer stark ähnelt.
• Rund ein Drittel gab an, neben der Muttersprache u.a. Sprachkenntnisse in Englisch zu haben, wohingegen nur ungefähr 2 Prozent Deutschkenntnisse nannten. 48 Prozent der volljährigen Asylerstantragsteller aller Herkunftsländer im Jahr 2015 gaben als Muttersprache Arabisch an.
Download:
BAMF-Kurzanalyse "Sozialstruktur, Qualifikationsniveau und Berufstätigkeit von Asylsuchenden"