Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) hat die Studie „Strukturen und Entwicklungen der zweijährigen Ausbildungsberufe des dualen Systems“ veröffentlicht. Die wesentlichen Ergebnisse:
Gesamtzahl der Ausbildungsverträge
Der Anteil der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge in zweijährigen Berufen betrug im Jahr 2010 bundesweit 9,7 Prozent, nachdem er in den 90er Jahren bis auf 3 Prozent gesunken war. In Ostdeutschland beträgt der Anteil derzeit 14,3 Prozent, in Westdeutschland 8,8 Prozent.
Öffentliche Förderung
1,7 Prozent der abgeschlossenen Verträge sind überwiegend öffentlich gefördert. Demnach handelt es sich bei 8 Prozent der Ausbildungsverträge um rein betriebliche Ausbildungen.
Schulische Vorbildung
In zweijährigen Ausbildungsberufen befinden sich überwiegend Auszubildende mit niedrigen Schulabschlüssen. Im Durchschnitt aller zweijährigen Berufe haben über zwei Drittel der Auszubildenden maximal einen Hauptschulabschluss, bei den übrigen Berufen sind es weniger als ein Drittel.
Alter und Staatsangehörigkeit
Die Ausbildungsabsolventen von zweijährigen Ausbildungsberufen sind durchschnittlich älter, weil sie häufiger an berufsvorbereitenden Maßnahmen teilgenommen haben. Zudem haben Absolventen einer zweijährigen Ausbildung fast doppelt so häufig eine fremde Staatsangehörigkeit im Vergleich zu Absolventen von drei- oder dreieinhalbjährigen Ausbildungsberufen.
Vertragslösequoten
Die Quote der vorzeitigen Vertragsauflösungen ist bei Absolventen von zweijährigen Ausbildungsberufen mit 28 Prozent höher als bei Absolventen von drei- oder dreieinhalbjährigen Ausbildungsberufen (21 Prozent). Dies liegt vor allem am hohen Anteil der Auszubildenden mit Hauptschulabschluss. Bei dieser schulischen Vorbildung sind die Auflösungsquoten insgesamt wesentlich höher.
Prüfungserfolg
Auszubildende in zweijährigen Berufen bestehen etwas weniger häufig die Prüfung als Auszubildende in drei- oder dreieinhalbjährigen Berufen. Auch dies hat mit der schulischen Vorbildung der Auszubildenden von zweijährigen Berufen zu tun. Diese Auszubildenden haben häufiger niedrigere Schulabschlüsse, was zu einer geringeren Prüfungserfolgsquote führt.
Fortführung der Ausbildung
Insgesamt setzen 28 Prozent der Absolventen von zweijährigen Ausbildungsberufen die Ausbildung in einem drei- oder dreieinhalbjährigen Beruf fort.
Alle Ergebnisse der BIBB-Untersuchung finden Sie als PDF-Dokument im Anhang.