Die digitale Transformation verändert nahezu alle beruflichen Bereiche und erfordert daher auch, dass sich die duale Ausbildung aktuellen Entwicklungen anpasst. Entsprechend werden zum 1. August Ausbildungsberufe novelliert, und in einem völlig neuen Beruf beginnt dann die Ausbildung.
„Die Modernisierung der dualen Ausbildung ist in vielen Bereichen notwendig, um die zunehmende Digitalisierung betrieblicher Abläufe in die Ausbildung praxisorientiert zu integrieren“, sagt Prof. Dr. Günter Hirth, Leiter Berufsbildung der IHK Hannover.
So startet das neue Ausbildungsjahr der IHK Hannover mit Novellierungen in den industriellen Metall- und Elektroberufen sowie beim Mechatroniker. Digital fit werden die Auszubildenden in diesen IHK-Berufen durch zusätzliche Themen wie Digitalisierung der Arbeit, Datenschutz und Informationssicherheit. Die angehenden Fachkräfte lernen künftig beispielsweise, wie sie digitale Lernmedien nutzen oder wie sie IT-Systeme zur Auftragsplanung, Auftragsabwicklung und Terminverfolgung anwenden. Außerdem steht ab jetzt im Ausbildungsplan, Auffälligkeiten und Unregelmäßigkeiten in IT-Systemen zu erkennen und Maßnahmen zu ergreifen, mit denen man sie beseitigen kann.
Außerdem können Auszubildende in den Metall- und Elektroberufen sowie angehende Mechatronikerinnen und Mechatroniker ab August neue Zusatzqualifikationen erwerben, wenn diese Möglichkeit vom jeweiligen Ausbildungsbetrieb angeboten wird. Maßgeschneidert für die industriellen Metallberufe sind diese Optionen:
Darüber hinaus gibt es mit dem Lehrgang zu additiven Fertigungsverfahren, zum Beispiel 3D-Druck, künftig eine Zusatzqualifikation, die sowohl für die Metallberufe als auch für Mechatroniker wählbar ist.
Weitere drei Zusatzqualifikationen wurden speziell für den Ausbildungsberuf Mechatroniker/-in und industrielle Elektroberufe eingerichtet:
Die Zusatzqualifikationen werden einzeln geprüft und von der IHK bescheinigt.
Bei den vier Ausbildungsberufen Fachinformatiker/-in, IT-System-Elektroniker/-in, IT-System-Kaufmann/-frau und Informatikkaufmann/-frau wird zum 1. August vor allem der Bereich IT-Sicherheit deutlich verstärkt. Hier geht es beispielsweise darum, Angriffsszenarien zu erkennen und zu bewältigen.
Ebenfalls zum 1. August wird der Ausbildungsberuf Chemikant/-in um eine neue Wahlqualifikation Digitalisierung und vernetzte Produktion erweitert. Sie erlaubt es, zukünftig mehr Zeit für die Vermittlung digitaler Kompetenzen aufzuwenden. Ausbildungsbetriebe können entscheiden, ob sie die neue Wahlqualifikation nutzen wollen.
Im Bereich der kaufmännischen Ausbildung tritt zum 1. August der neue Ausbildungsberuf Kaufmann/-frau im E-Commerce in Kraft, der auf digitale Geschäftsmodelle ausgerichtet ist. Durch das rasante Wachstum des Online-Handels benötigen Unternehmen in Zukunft vermehrt gut ausgebildete Fachkräfte, die sich mit den speziellen Anforderungen in diesem Bereich auskennen.