Januar 2019 - Seit Anfang Januar haben zwei neue Regionalkoordinatoren des Senior Experten Service (SES) ihre ehrenamtliche Tätigkeit für die SES-Initiative VerA (Verhinderung von Abbrüchen und Stärkung von Jugendlichen in der Ausbildung) angetreten: Hermann Hartmann (64) für die Region Hildesheim/Süd-Niedersachsen und Manfred Hoppstock (66) für den Großraum Hannover (inkl. Schaumburg und Neustadt). Sie folgen Birgit Schneider nach, die seit Ende 2012 Regionalkoordinatorin für den gesamten IHK Bezirk Hannover war und diese Aufgabe zum Jahresende 2018 beendet hat.
Die Initiative VerA ist Ende 2009 im Rahmen des SES, einer der inzwischen größten Ehrenamtsorganisationen Deutschlands, gegründet worden. Hintergrund war die zunehmende Zahl an Ausbildungsabbrüchen. Ziel ist es, Jugendliche durch eine 1:1 Begleitung (Tandem) in ihrer Persönlichkeit zu stärken und ihnen die nötige Hilfestellung zur Erlangung eines erfolgreichen Ausbildungsabschlusses zu geben. Begleitet werden können Jugendliche bzw. junge Erwachsene, die ein duales Ausbildungsverhältnis eingegangen sind oder eine anerkannte schulische Ausbildung durchlaufen. Die Begleitung ist kostenlos, die Senior Experten (SE) sind ehrenamtlich tätig und bekommen lediglich eine kleine Aufwandspauschale.
Seit Beginn an wird die Initiative bundesweit vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK), dem Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) und dem Bundesverband der Freien Berufe (BFB) unterstützt. In der Region Hannover sind das die IHK Hannover, die HWK Hannover und Hildesheim, die Landwirtschaftskammer Niedersachsen sowie die Steuerberaterkammer Niedersachen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert VerA im Rahmen seiner Bildungsketten. Zu Beginn 2018 ist die nunmehr dritte Förderperiode 2019 bis 2022 mit der Maßgabe bewilligt worden, die VerA-Aktivitäten in den ländlichen Räumen und bei den Pflegeberufen zu erhöhen.
Seit 2009 sind in Niedersachsen 1.411 Auszubildende begleitet worden, allein in 2018 waren es 330 (Stand 31.12.2018). Damit liegt Niedersachsen bundesweit nach Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen an 4. Stelle. Etwa 80 Prozent der Begleitungen werden erfolgreich abgeschlossen.
Im IHK Bezirk Hannover sind im letzten Jahr über 100 Anforderungen nach Ausbildungsbegleitung eingegangen. Davon haben sich bisher 63 neue Tandems gebildet und ihre Zusammenarbeit aufgenommen. Für weitere 11 Auszubildende wird zurzeit noch ein passender Begleiter gesucht. Große Nachfrage gibt es seit 2017 aus dem Kreis der Geflüchteten, die vor allem Unterstützung in der Berufsschule, aber auch bei der Lösung von Alltagsproblemen, die sich beim Einleben in Deutschland ergeben, benötigen.
Insgesamt stehen im IHK Bezirk Hannover rund 170 Senior Experten und Expertinnen aus den unterschiedlichsten Berufen für die Begleitung von Auszubildenden zur Verfügung. Die Mehrzahl davon hat ergänzend noch an einer zweitägigen Einführungsschulung teilgenommen. Die Senioren sind keine Nachhilfelehrer im klassischen Sinne, sondern stehen mit ihrer vielfältigen beruflichen und menschlichen Erfahrung den Auszubildenden mit Rat und Tat zur Seite und geben Hilfe zur Selbsthilfe.
Aus dem IHK Bereich bemühen sich insbesondere junge Menschen aus dem Hotel- und Gastgewerbe, der Logistikbranche sowie Fachverkäufer, Köche, Berufskraftfahrer, aber auch Industriemechaniker um eine VerA-Begleitung. Die meisten wünschen sich Unterstützung in der Berufsschule, bei der Prüfungsvorbereitung und bei der Lösung persönlicher Probleme.
Die Resonanz ist äußerst positiv: Gelobt wird vor allem, dass sich der/die VerA-Begleiter(in) Zeit nimmt, zuhört und den jungen Menschen auf Augenhöhe behandelt.
Kontaktdaten:
Hermann Hartmann, Telefon: 0162-2088005, E-Mail: hildesheim@vera.ses-bonn.de
Manfred Hoppstock, Telefon: 0176-99589813, E-Mail: hannover@vera.ses-bonn.de
Weitere Informationen unter https://www.hannover.ihk.de/ausbildung-weiterbildung/ausbildung/ausbildungsinfos/vera0.html