Neue Modellrechnungen des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) und des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB) zeigen, dass auf dem Arbeitsmarkt bis zum Jahr 2030 in einigen Berufsbereichen die Passungsprobleme zwischen Angebot und Nachfrage zunehmen werden. Dies gelte insbesondere für die mittlere Qualifikationsebene - also für die Ebene der Fachkräfte mit abgeschlossener Berufsausbildung, so ein Ergebnis der BIBB- und IAB-Projektionen, die in der aktuellen Veröffentlichung „BIBB REPORT“ unter dem Titel: „Engpässe auf dem Arbeitsmarkt: Geändertes Bildungs- und Erwerbsverhalten mildert Fachkräftemangel“ erschienen sind.
Nach den neuen Berechnungen würde gesamtwirtschaftlich das Angebot bis zum Jahr 2030 rein quantitativ den projizierten Bedarf der Wirtschaft decken. Die erste Projektion vor zwei Jahren war noch davon ausgegangen, dass dieser „Schnittpunkt“ bereits im Jahr 2025 erreicht wird. Gründe für diese zeitliche Verschiebung lägen in einem in den letzten beiden Jahren erkennbaren, signifikant geänderten Bildungsverhalten der Jugendlichen sowie in einem veränderten Erwerbsverhalten insbesondere von Frauen und Älteren. Im neuen Projektionszeitraum bis 2030 werde der Bedarf an akademisch Ausgebildeten hinreichend gedeckt, zeitgleich müsse aber mit zunehmenden Engpässen bei Fachkräften der mittleren Qualifikationsebene gerechnet werden.
Laut den Berechnungen wird in einigen Berufshauptfeldern der Bedarf das Angebot zum Teil bei weitem übertreffen, beispielsweise bei den
In folgenden Berufshauptfeldern wird laut Berechnung die Arbeitsmarktsituation zwar angespannt, aber insgesamt doch ausgeglichen sein:
In folgenden Berufshauptfeldern steht laut Berechnung dem projizierten Bedarf auch im Jahr 2030 ein ausreichendes Arbeitskräfteangebot zur Verfügung:
Die Beschäftigungschancen für Arbeitskräfte ohne abgeschlossene Berufsausbildung werden sich, so die Ergebnisse, durch die demografische Entwicklung nicht verbessern. Der Bedarf der Wirtschaft werde leicht sinken. Das Angebot werde aber noch langsamer zurückgehen, womit sich das bestehende Überangebot leicht vergrößert. Das Angebot an Personen mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung wird demografisch bedingt deutlich sinken und gegen Ende des Projektionszeitraums den nur geringfügig zurückgehenden Bedarf insgesamt nicht mehr decken. Schon weit vor dem Jahr 2030 werde es aber regional und/oder branchenbezogen zu Engpässen kommen, vor allem weil der fachspezifische Bedarf nicht mehr durch ein entsprechendes fachspezifisches Angebot gedeckt werden kann.
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